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Superkraft Ganzheitlichkeit – Primärversorgungszentren revolutionieren die (Kinder-)Gesundheit

Die Häufung von RSV-Infektionen ist weltweit intensiv.
© Peter PROVAZNIK

Superkraft Ganzheitlichkeit – Primärversorgungszentren revolutionieren die (Kinder-)Gesundheit

Die Häufung von RSV-Infektionen ist weltweit intensiv.
© Peter PROVAZNIK

Gesunde Zukunft | Folge 12

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Dr. Juliane Bogner-Strauß

Landesrätin für Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege

Der Ausbau von Primärversorgungszentren zählt zu den jüngsten Maßnahmen für eine
bessere Gesundheitsversorgung. Als neue Superhelden sollen sie zukünftig verstärkt für Kinder und Jugendliche im Einsatz sein.

Primärversorgungszentren leisten einen bedeutenden Beitrag zur Gesundheitsförderung
und Prävention von Krankheiten. Sie fokussieren sich nicht nur auf die physische Gesundheit, sondern auch auf psychische und sozialmedizinische Anliegen, denn das Wesen der Primärversorgung besticht vor allem durch Ganzheitlichkeit. Wir wissen heute, dass in etwa jede dritte Patientin bzw. jeder dritte Patient, die/der die Hausärztin bzw. den Hausarzt aufsucht, Symptome einer psychischen Erkrankung zeigt. Das Konzept der Primärversorgungszentren kommt dieser Entwicklung sehr entgegen: Eine interdisziplinäre Linie ermöglicht eine ganzheitliche Begegnung mit den Menschen – von der Schwangerschaft bis ins hohe Alter. Die Teams der Primärversorgungszentren sind so vielfältig wie das Leben: Hier arbeiten neben Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern sowie Fachärztinnen und Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde vor allem Angehörige der Physiotherapie, der Sozialarbeit, der Pflege, der Ergotherapie, der Logopädie, der Psychotherapie oder auch der Diätologie. Durch den hohen Stellenwert des Themas Prävention rückt auch die Gesundheitskompetenz
der Menschen – und insbesondere der jungen Patientinnen und Patienten – verstärkt ins Rampenlicht. Der frühen Diagnose von Entwicklungsstörungen wird ebenso eine große Bedeutung zugeschrieben. Auf diese Weise können mögliche Probleme rechtzeitig erkannt und zielgerichtete Unterstützungsangebote eruiert werden.

Ein gut aufgestelltes Primärversorgungssystem entlastet den ambulanten Bereich und birgt immense Gesundheitschancen nahe am Wohnort. Die Patientinnen und Patienten profitieren meist sehr davon, neben ihrer Hausärztin bzw. ihrem Hausarzt weitere Ansprechpersonen zu gewinnen. So sinkt beispielsweise die Hemmschwelle dahingehend, bei einem psychosomatischen Problem die Hilfe der angrenzenden psychologischen Ordination in Anspruch zu nehmen. Primärversorgungszentren bieten flexiblere Öffnungszeiten, um so den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten besser gerecht zu werden. Ärztinnen und Ärzte profitieren neben dem multiprofessionellen Austausch von zeitgemäßeren Arbeitsbedingungen.

Die Novellierung des Primärversorgungsgesetzes hat das Ziel, nebst der Aufstockung der Zentren die Gründung zu vereinfachen. So ist beispielsweise geplant, dass Zentren,
deren ärztliches Kernteam ausschließlich oder überwiegend aus Fachärztinnen und Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde besteht, ermöglicht werden. Wir müssen das Thema Kinder- und Jugendgesundheit auf die Lebenswelten junger Menschen zuschneiden, wenn wir „fly“ oder wohl eher „Macherinnen und Macher“ sein wollen. Mit dem Ausbau von spezialisierten Primärversorgungszentren kann es uns jedenfalls gelingen, die Superkraft Gesundheit in ein richtig leiwandes Licht zu rücken.

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