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CheckMate-648: Immuntherapie wirkt bei fortgeschrittenen Karzinomen der Speiseröhre

CheckMate-648: Immuntherapie wirkt bei fortgeschrittenen Karzinomen der Speiseröhre

Priority | Folge 7

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Wolfgang Wagner

Gesundheitsjournalist

Jährlich fordern Karzinome der Speiseröhre weltweit mehr als 500.000 Menschenleben. In vielen Fällen wird die Erkrankung erst in einem Stadium diagnostiziert, in dem eine kurative Therapie per chirurgischem Eingriff nicht mehr möglich ist. Jetzt konnte ein internationales Autorinnen- und Autorenteam mit Salzburger Beteiligung die Wirksamkeit von sogenannten Checkpoint-Inhibitoren als Erstlinientherapie belegen. An der sogenannten CheckMate-648-Studie, die am 3. Februar 2022 im New England Journal of Medicine erschienen ist, waren auch Salzburger Onkologinnen und Onkologen unter Univ.-Prof. Dr. Richard Greil beteiligt. Der Ausgangspunkt: Bei nicht operablen Plattenepithelkarzinomen der Speiseröhre (Ösophagus) war bisher eine Chemotherapie die primäre Option. CheckMate-648 sollte nun untersuchen, ob eine Kombinationstherapie unter Verwendung von Nivolumab als Erstbehandlung die Prognose von Patientinnen und Patienten im Stadium IV verbessert.

Die Häufigkeit von Nebenwirkungen (Grad 3 oder Grad 4) betrug 47 Prozent in der Gruppe, welche Nivolumab plus Chemotherapie erhielt, 32 Prozent unter der Kombination von Nivolumab plus Ipilimumab sowie 36 Prozent bei Chemotherapie.

  • Das Gesamtüberleben unter einer Behandlung mit Nivolumab plus Chemotherapie
    war im Mittel länger als unter Chemotherapie allein. Sie betrug im Mittel 13,2
    im Vergleich zu 10,7 Monate. Bei Patientinnen und Patienten mit Karzinomen, die
    durch eine Expression des PD-L1-Oberflächenmarkers auf 1 Prozent der Zellen
    oder mehr charakterisiert waren, betrug das mittlere Gesamtüberleben 15,4
    versus 9,1 Monate (ausschließlich Chemotherapie). Diese Unterschiede waren
    jeweils statistisch signifikant.

  • Auch die Kombination von Nivolumab und Ipilimumab zeigte im Vergleich zu
    Chemotherapie allein eine im Mittel höhere Lebenserwartung: In den beiden
    gesamten Vergleichsgruppen lag sie bei 12,7 versus 10,7 Monate (Chemotherapie).
    In einer Auswertung bezüglich der Patientinnen und Patienten mit
    PD-L1-Expression auf den Tumorzellen (1 Prozent oder mehr) betrug die mittlere
    Überlebenszeit 13,7 bzw. 9,1 Monate (Chemotherapie). Auch diese Unterschiede
    waren statistisch signifikant.

  • In der Untergruppe der Patientinnen und Patienten mit PD-L1-Expression (1
    Prozent oder ein höherer Anteil der Tumorzellen) kam es durch die Kombination
    von Nivolumab plus Chemotherapie zu einer Reduktion des Risikos für ein
    Fortschreiten der Erkrankung oder Versterben im Vergleich zu Chemotherapie
    allein um 35 Prozent.

  • Die Häufigkeit von Nebenwirkungen (Grad 3 oder Grad 4) betrug 47 Prozent in der Gruppe, welche Nivolumab plus Chemotherapie erhielt, 32 Prozent unter der Kombination von Nivolumab plus Ipilimumab sowie 36 Prozent bei Chemotherapie.

„Beide Erstlinientherapien mit Nivolumab plus Chemotherapie oder Nivolumab plus Ipilimumab brachten ein signifikant höheres Gesamtüberleben als Chemotherapie allein bei Erkrankten mit fortgeschrittenen Ösophagus-Plattenepithelkarzinomen. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet“, fassten die Autorinnen und Autoren die klinische Untersuchung zusammen.

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